Benim Yolum
... bzw. Heranwachsende, die sich in der Übergangsphase Schule und Eintritt in die Arbeitswelt befinden, ein Leben in eigenem Wohnraum einüben.
Die jungen Menschen der Altersgruppe der ca. 16- bis 21jährigen muss sich in verschiedener Weise mit tiefgreifenden Konflikten zwischen Abhängigkeit und Autonomie auseinandersetzen. Einerseits sind die jungen Menschen es bis in diesen Lebensabschnitt hinein gewohnt, von der Familie oder von einer sozialen Institution versorgt oder betreut zu werden. Andererseits bekommen Ablösungskonflikte von Eltern oder anderen bisher verantwortlichen Pflegepersonen eine neue Dimension.
Die Vorgaben der bisherigen Autoritäten werden in Frage gestellt. Gleichzeitig wird das Gefühl für die eigenen Möglichkeiten und Interessen immer stärker, die jungen Menschen betonen dabei oft Positionen, die denen der bisherigen Autoritäten stark zuwiderlaufen. Gerade bei Jugendlichen, deren Kindheit emotional belastet war, beinhaltet diese Entwicklungsphase besondere Risikofaktoren. Die Gefahr ist groß, dass die Abhängigkeit von der Versorgung der bisherigen Autoritätspersonen jetzt als einengende Bevormundung erlebt wird.
Erfolgreiche schulische oder berufliche Karriere können nur gelingen, wenn der junge Mensch in dieser schwierigen Lebensphase den Kontakt zu seinen »gesunden« Anteilen nicht verliert. Die Heranwachsenden werden durch die Pädagogen bei der Überwindung von Ablösungskonflikten unterstützt. Ichstrukturelle Probleme die den schulischen, beruflichen Kontext oder generell den Bereich der sozialen Anpassung problematisieren werden bearbeitet, um eine emotionale Nachreifung zu ermöglichen.
Die Verantwortung das eigene Leben zu gestalten sowie beruflich erfolgreich zu sein, ist das Ziel des betreuten Einzelwohnens.
Grundlage dafür ist eine tragfähige, belastbare und vertrauensvolle Beziehung zu dem Bezugsbetreuer. In persönlichen Gesprächen finden Auseinandersetzungen statt. Um Selbst-Verantwortung zu entwickeln, ist es notwendig, die bis dato mitunter erlernten unerwünschten Verhaltensweisen abzulegen, bis sie der junge Mensch verinnerlicht hat, wie beispielsweise:
Pünktliches und selbständiges Aufstehen, Verhalten im (wirklichen) Krankheitsfalle, korrekter Umgang mit Vorgesetzten und mit Behörden, Unterstützung bei berufsschulischen Anforderungen wie Berichte schreiben, Umgang mit den zur Verfügung stehenden Finanzen, hauswirtschaftliches Planen wie Einkaufen, Kochen, Wäsche, selbständige Gestaltung und Ordnung des eigenen Zimmers, daneben aber auch die Vermeidung sozialer Isolation, die Gestaltung von Freundschaften und Etablierung einer gesunden Kritikfähigkeit, die vor schädlichen sozialen Kontakten schützt.
Zielgruppe
Das Betreute Einzelwohnen ist eine Hilfe für Jugendliche und junge Volljährige (Altersspanne: 16 – 21 Jahre),